Gästebuch   |   Disclaimer   |   Kontakt   |   Impressum   |   Sitemap  

Sie sind hier: Home > Kaleidoskop > Technik

Liebe Oldtimerfreunde,

auf dieser Seite berichten wir über technische Probleme und deren Lösungen, über unsere Erfahrungen beim Reparieren/Restaurieren von Motoren und Maschinen, Bezugsnachweise von Ersatzteilen, Bedienungsanleitungen, technischen Datenblättern und vieles mehr. Diese Seite wird natürlich ständig erweitert!

Inhaltsübersicht

Die kleine Firmengeschichte der WANDERER-Motorräder

SU HIF 4 Vergasereinstellung und Tuning

Die Vorteile des elektronischen Zündverteilers von 123-Ignition

Restauration eines LOTUS-Elan (Baujahr 1967)

Das am häufigsten vernachlässigte Teil eines Oldie

Eine neue Haube für den “VW Käfer”

 

Die kleine Firmengeschichte der WANDERER-Motorräder

Johann Baptist Winkelhofer und Richard Adolf Jaenicke bauten bereits seit 1886 Fahrräder unter dem Markennamen WANDERER. Diese waren von hoher Qualität und innovativ: so gab es ab 1898 schon Rollenketten (statt der noch üblichen Blockkettten) und ab 1902 eine Hinterradnabe mit Doppelübersetzung.

1902 kam dann die Fertigung von Motorrädern hinzu. Nachdem WANDERER schon seit 1899 Werkzeugmaschinen (und Schreibmaschinen) produzierte, entschloss man sich, nicht nur die Motoren und das Fahrgestell,
sondern möglichst alle Teile selbst herzustellen. Hierzu wurde sogar eine WANDERER-eigene Gewindesteigung erfunden. Schon in diesen Anfangsjahren erwarb sich WANDERER einen sehr guten Ruf und auch die allgemeine Motorradabsatzkrise ab 1907 überstand WANDERER als eine der wenigen deutschen Firmen dank des Exportgeschäfts.

1912 zog WANDERER von Chemnitz (Poststr. 38) nach Schönau bei Chemitz in eine neue, moderne Fabrik um. Während des 1. Weltkriegs produzierte WANDERER in großen Stückzahlen die 4 PS V-Zweizylinder mit Leerlauf, Doppelübersetzung und Riemenantrieb.

Nach dem 1. Weltkrieg wurde eine 327 ccm-Einzylinder (“2 1/2 PS”), und eine 616 ccm V-Zweizylindermaschine (“4 1/2 PS”) gefertigt. Beide hatten seitengesteuerte Blockmotoren mit Dreiganggetriebe.

Zwei besondere Motorräder brachte WANDERER dann 1924 heraus: eine 184 ccm “4-Ventiler” mit liegendem Einzylinder und eine 708 ccm “8-Ventiler” mit V-Zweizylindermotor. Beide waren “kopfgesteuerte” ohv-Motoren, weshalb sie ihrer Zeit weit voraus waren. Allerdings wurden diese Modelle nach 2 Jahren wieder aufgegeben, hauptsächlich wegen deren hohen Preisen.

Ende 1926 erschienen deshalb ebenso leistungsfähige, jedoch preisgünstigere Nachfolgemodelle, die im Hubraum vergrößert wurden (196 ccm bzw. 748 ccm) und nur noch über 2 Ventile je Brennraum verfügten

Die letzte WANDERER - Motorradkonstruktion erschien 1928: eine 499 ccm Einzylinder-ohv-Blockmodell mit Kardanantrieb und dem damals modernen Preßstahlrahmen. Diese litt jedoch unter einigen Kinderkrankheiten, was die Situation für WANDERER in der ohnehin schwierigen Zeit der Wirtschaftskrise Ende der 20er-Jahre verschlechterte.

So gab WANDERER 1929 den Motorradbau auf, um sich sich fortan stärker auf die lukrativeren anderen Geschäftszweige (Werkzeug- und Schreibmaschinen, Automobile) zu konzentrieren.

Die Verkaufsorganisation der WANDERER - Motorräder kaufte Konkurrent NSU, um selbst weiter expandieren zu können. So konnte man noch bis Anfang der 30er-Jahre beim NSU-Händler WANDERER-Motorräder kaufen.

Fertigungsanlagen und Konstruktionszeichnungen kaufte die damals neue Prager Firma Janecek, welche an die zwei Anfangsbuchstaben die ersten beiden von Wanderer anhängte, wodurch der neue Markenname JAWA entstand. Bis 1933 wurde dort noch das 499ccm Kardan-Blockmodell weitergebaut.

In den 30er-Jahren stellte WANDERER nur noch Fahrräder mit Hilfsmotor und Motorfahrräder her. Eingebaut wurden hier Motoren von Fichtel & Sachs sowie ILO mit 60, 75, 98 und 125 ccm. 1940 endete dann auch dieser Zweig der WANDERER - Zweiradfertigung.

(Andreas Jankowitsch)

Seitenanfang


SU HIF 4 Vergaser Einstellung und Tuning

Hier findest Du eine umfangreiche Anleitung (PDF-Format) zur SU HIF 4 Vergasereinstellung und Tuning (u.a. Hilfswerkzeuge, Grundeinstellung und Gemischeinstellung). Einfach nebenstehendes Spannungsmessgerät anklicken!

Seitenanfang


Die Vorteile des elektronischen Zündverteilers von 123-Ignition

Da ich selber eine dieser Zündanlagen / Verteiler  in meinem MG-B verbaut habe (lief wie ein Sack Nüsse) und damit positive Erfahrung gesammelt habe hier die technischen Details. - Soll allerdings keine Werbung sein!

Mit Zündanlagen in klassischen Fahrzeugen gibt es viele Probleme. Nach einer großen Laufleistung unterliegt der mechanische Zündverteiler einem erheblichen Verschleiß und weist immer größere Abweichungen auf. Obwohl der Ersatz des standard Kontaktsatzes durch optische oder magnetische Aufnehmer schon eine Verbesserung darstellt, wird der Verschleiß der Frühverstellung, der Verteilerwelle und -lager damit nicht kompensiert.

Die 123 ignition tritt dem Problem anders entgegegen. Der Verteiler wird durch einen neuen Verteiler mit einem Aluminiumgehäuse ersetzt. Dieses Gehäuse hat das Aussehen des Originals, im Innern befindet sich jedoch ein Hi-Tech computergesteuertes Zündsystem. Obwohl das Ganze wie das Orginal aussieht, haben Sie eine optimierte Zündanlage wodurch ihr Fahrzeug die maximale Leistung erbringt.

Wartungsarme Zündung
Bei der 123-Zündung sind alle mechanischen Teile wie Kontaktsatz, Fliehgewichte, Federn, Lager und Unterdruckverstellung ersetzt durch eine einzige zentrale Welle mit Läufer. Die interne Elektronik steuert die richtige Frühverstellung und den optimalen Schliesswinkel entsprechend den verschiedenen Drehzahlen, damit bei jeder Drehzahl die maximale Funkenstärke erzeugt wird. Die Teile die verantwortlich sind für den Zündzeitpunkt sind verschleissfrei! Eine einmalige richtige Einstellung der Zündung genügt.

Mehrere Verstellkennlinien
Mit einem kleinen Schalter hinter einer Öffnung an der Unterseite des Gehäuses kann man die richtige Verstellkennlinie (Kurve) für ihren Motor wählen. Das hat einige wichtige Vorteile! So sind die meisten 123 ignition Zündungen sehr gut für das Tuning ihres Motors geeignet, wodurch die Zündung auch für Rennzwecke einzusetzen ist. Ebenso verfügen viele 123 ignition Systeme über die richtige Kennlinie für den Gas und Bio-ethanol (E85) Betrieb. Dank den verschiedenen Verstellkennlinien kann eine 123 ignition Zündung für verschiedene Motoren angewandt werden.

Gleichlauf
Eine Gleichlaufregelung wird meistens nur für Formel 1 Fahrzeuge eingesetzt, da bei diesen Fahrzeugen Motoren mit sehr hohen Drehzahlen eingebaut werden. Diese Funktion steht auch bei der 123 Zündung zur Verfügung. Der Computer überwacht kontinuierlich die Leistungsabgabe der einzelnen Zylinder. Wenn z.B. einer der Zylinder weniger Kompression hat, ist die Drehgeschwindigkeit des Schwungrades ungleichmässiger und damit auch die Drehgeschwindigkeit der Nockenwelle.
Die 123 Zündung spürt diese Unregelmässigkeit und passt den Zündzeitpunkt jedes Zylinders an. Das Ergebnis ist ein drehfreudiger Motor mit mehr Leistung und weniger Verschleiss.

Automatische Schliesswinkelregelung
Eine mechanische Zündung hat einen festen Schliesswinkel. Die Folge kann eine Überhitzung der Zündspule bei niedrigen Drehzahlen sein und eine schwacher Funke bei höheren Drehzahlen, was zu Verbrennungsaussetzern führen kann. Die Zündspule hat zu wenig Zeit sich aufzuladen. Bei einem festen Schliesswinkel dauert die Aufladezeit im Leerlauf zu lang, was zur Überhitzung der Spule führen kann. Dagegen ist die Aufladezeit bei höheren Drehzahlen zu kurz, was einen schwachen Funken zur Folge hat und folglich zu Verbrennungsaussetzern führen kann. Das 123 ignition System überwacht die Eingangsleistung der Spule und stellt den Schliesswinkel so ein, dass über den ganzen Drehzahlbereich ein kräftiger Funke zur Verfügung steht, ohne die Zündspule zu überlasten. Die Spule wird nie überhitzt. Eine zusätzliche Funktion ist die Ruhestromabschaltung bei stehendem Motor, was die Überhitzung der Spule auch verhütet.

Die Nutzen im Einzelnen:

  • mehrere (meistens 16) durch den Anwender einstellbare Verstellkennlinien
  • gleichmässiger Verlauf der Drehmomente
  • attraktives Aussehen wie Original
  • niedrige Umweltbelastung
  • besseres Startverhalten
  • wartungsfrei
  • einfache Montage
  • variabler Schliesswinkel
  • weniger Verbrauch
  • kräftiger Funke bei jeder Drehzahl
  • automatische Stromabschaltung der Spule nach einer Sekunde
  • bequeme Einstellung mittels eingebauter LED-Diode
  • preiswert

(Josef Ricker)

Seitenanfang


Das am meisten vernachlässigte Teil eines Oldie

Vergaser gehören zu den am häufigsten vernachlässigten Teilen eines Oldtimers. Aber wenn sich schlechte Laufleistung durch Einstellarbeiten nicht mehr korrigieren lassen, muss spätestens Schluß sein mit Vernachlässigung.

Mit der Zeit kommt es nämlich unausweichlich zu Abrieb in den Vergasern, da der Kraftstoff wie Scheuermittel wirkt und die Drosselklappenwellen verschleissen.

Durch eine „ausgeschlagene“ Welle gelangt falsche Luft im Ansaugtrakt und Verbrennungsraum und schon läuft der Motor unrund und lässt sich bei Mehrfachvergaseranlagen auch nicht mehr synchronisieren.

Die einzige sinnvolle Lösung ist dann eine Überholung der Vergaser bzw. ein Neukauf steht an.

Nur so wird die volle Leistungsfähigkeit des Motors wieder hergestellt und eben auch der Spaßfaktor ist wieder da.

(Jupp Ricker)

Seitenanfang


Copyright © 2010-2018  Oldtimerfreunde Spelle, D-48480 Spelle   (Alle Rechte vorbehalten!)